Trennung alias Separation stellt eine der häufigsten Anwendungen der Geotextilien dar. Jede Geotextilie, ob Gewebe oder Vliesstoff, die eine Trennschicht zwischen zwei Baustoffen unterschiedlicher Qualität oder Zusammensetzung bildet, bietet dem Bauwerk mehrere Vorteile.
In vielen Ländern ist der Einsatz von Geotextilien im Straßenunterbau wegen ihrer unbestrittenen Vorteile praktisch obligatorisch.
Der letzte Punkt gewinnt heutzutage an Bedeutung. Auch ein so übliches Material wie gebrochenes Gestein wird in letzter Zeit immer knapper, weil es immer weniger Steinressourcen gibt und darüber hinaus der Energiepreise für Abbau und Zerkleinerung steigen. Daher wird die einfache Trennung eines solchen Materials von umliegenden Schichten wie etwa Erdreich immer wichtiger.
Straßenbauvlies wird immer auf den hergerichteten Untergrund verlegt, und zwar so tief, um auf der erwogenen Ebene alle Oberbauschichten (in der Regel Schotter oder Kies) sowie die eigentliche befahrene oder begangene Deckschicht (Straßensteine, Verbundpflaster, Rasengitter) anbringen zu können. Davor ist der Bodenuntergrund zu ebnen, richtig zu verdichten und bei Bedarf auch zu entwässern.
Die Geotextilbahnen werden auf dermaßen aufbereiteten Untergrund mit einer Überlappung von 300 mm verlegt. Auf das Geovlies kommt eine Tragschicht aus Schotter abhängig von der künftigen Belastung aufgeschüttet.
Auf diese Tragschicht wird dann die gewählte Deckschicht der befahrenen oder begangener Fläche entsprechend Geschmack des Bauherrn und Belastungscharakter aufgebracht. Das Geovlies ist unter alle Oberbauschichten aus Splitt, Schotter bzw. Schroppen jeweils auf der Trennlinie zwischen Bodenuntergrund und gekauftem Schüttgut zu verlegen.
Nachstehend werden Musterbeispiele mit Vlies unter Verbundpflaster für unterschiedlich belastete Flächen angeführt, aber ebenso kann die die letzte Aufbauschicht aus einem anderen Material bestehen, z.B. Gartenplatten, Bitumen, Beton oder nur stabilisierter Rüttelschotter. In allen angeführten Aufbaubeispielen für Gehsteige und Verkehrswege wird das Geotextil unter der Schotterschicht verlegt. Der Einbau in einer anderen Position ist eher ungewöhnlich.
Der Aufbau eignet sich ausschließlich für Fußverkehr oder sehr leichte Fahrzeuge für alle Untergrundarten. Die Hauptanwendung ist daher für den Bau von Gehsteigen, Garten- und Fußwegen dort, wo kein Befahren mit Fahrzeugen vorausgesetzt ist. Wenn Sie also allfälligen Kfz-Verkehr überlegen, ist lieber ein für Pkw bzw. Lkw bestimmter Aufbau zu wählen.
Von der Vielzahl an verschiedenen unter Schotterschicht bestimmten Geotextilien sind für den Fußverkehr Vliesstoffe aus recycleten Rohstoffen oder leichtes Straßenbauvlies ausreichend. Für kleinere Flächen lässt sich auch Unterbodengewebe verwenden.
ACHTUNG!: Auch die Durchfahrt eines einzigen Schwerfahrzeugs auf der Fußgängerfläche kann den Aufbau beträchtlich beschädigen.
Wenn Sie einen Zufahrtsweg bauen wollen, ist bereits vor Bauanfang seine Standfestigkeit sicherzustellen. Der Bau einer Zufahrt zu Haus oder Garage bzw. eines befestigten Weges um das Haus oder im Garten bedarf immer einer sorgfältigen Vorbereitung.
Das Geovlies selbst sorgt für die Trennung der Erde im Untergrund von dem hochwertigen zugekauften Material (Kiessand oder Splitt), das für gewöhnlich unter neugebauten Verkehrsflächen angelegt wird.
Hochwertige feste Vliesstoffe, bei wassergesättigtem Untergrund mit steifer Tragschicht-Stabilisierung kombiniert, verhindern tiefe Spurrinnen durch Ihr Fahrzeug, indem die punktuelle Radlast über eine breitere Fläche verteilt wird.
Sofern Sie den Bau einer mit Lkw befahrenen Fläche erwägen, ist es immer besser, sich an Fachleute zu wenden, die Ihre Fragen zum Aufbau und Einbau geeigneter gesynthetischer Werkstoffe gerne beantworten.
Bei richtiger Planung können sich die einzelnen Schichten durch den Einbau von Geovliesj nicht einander vermischen, nicht einmal bei Überschwemmung, und sind lange Jahre ohne Reparaturbedarf funktionsfähig. Die Vermischung von gekauftem Schüttgut in den Straßenaufbauschichten und dem Boden im Untergrund zu verhindern ist wegen der Gefahr sehr wichtig, dass die Splittschichten durch Verschlammung mit feinkörnigem Boden ihre Eigenschaften allmählich einbüßen könnten.
Sofern Sie einen Parkplatz für Pkw oder auch Lkw bauen, gehen Sie vergleichbar mit dem Bau eines Verkehrsweges vor. Da es sich meistens um eine umfangreichere Fläche handelt, wo sich die Belastung durch Fahrzeuge langfristig auswirkt, ist der Aufbau der Parkfläche ebenfalls mit einem Fachmann zu besprechen.
Sofern Sie sich entscheiden, eine Lkw-tragfähige Fläche selbst zu bauen, ist der Einsatz vergleichbarer Vliesstoffe wie bei den Pkw-Verkehrswegen, allerdings mit einem höheren Quadratmetergewicht ratsam. Bei nassem oder wassergesättigtem Untergrund vergessen Sie nicht, noch Geogitter einzubauen.
Anwendung |
Gewicht Vliesstoff |
Gewicht Gewebe |
Weitere Empfehlungen |
Gehsteige und Flächen für Fußgänger |
200 bis 300 g/m² |
90 bis 150 g/m² |
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Pkw-Verkehrswege auf festem Untergrund |
200 bis 300 g/m² |
90 bis 150 g/m² |
in Kombination mit Geogitter 30/30 kN/m |
Pkw-Verkehrswege auf wassergesättigtem Untergrund |
300 bis 400 g/m² |
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in Kombination mit Geogitter30/30 kN/m |
Lkw-Verkehrswege auf festem Untergrund |
200 bis 300 g/m² |
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Lkw-Verkehrswege auf wassergesättigtem Untergrund |
300 bis 400 g/m² |
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in Kombination mit Geogitter30/30 kN/m |
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